Ein kleines Dorf in Niederbayern will hoch hinaus! Warum sollte ein Passionsspiel immer nur in Oberammergau stattfinden.
Ruhm und Geld vor Augen stürzen sich die Bewohner in die Vorbereitungen und die Proben laufen auf vollen Touren.
Eigentlich kann nichts schiefgehen, … oder?!
Am Abend des 27. Mai 2010 fand die erste Veranstaltung der Kultur- und Spassgesellschaft e.V. statt.
Das Wetter machte uns zwar einen Strich durch die Rechnung und wir mussten den Film- vom Bier- in den Wintergarten verlegen, aber … Garten bleibt Garten! Der Stimmung tat dies keinen Abbruch.
Die Kultur- und Spaßgesellschaft empfing jeden Besucher mit einem kleinen Begrüßungstrunk zu ihrer Premierenveranstaltung im Wintergarten des Landgasthof Koller in Aschenau. Bis zum Beginn der Filmvorführung konnten sich die Premierengäste bei einer Brotzeit und einer „gemütlichen Halbe“ auf den Film einstimmen.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand und ein paar kurzen einführenden Worten wurde der angekündigte Film „Die Scheinheiligen“ vorgeführt.
Die Mischung aus ernsthaften, witzigen und teilweise übertriebenen Szenen des Filmes kam beim Publikum sehr gut an.
Einige Szenen, auch aus dem Publikum werden sicherlich in bester Erinnerung bleiben.
Zusammenfassend war es für alle – Besucher und Veranstalter – ein gemütliches Beisammensein.
Zur Verabschiedung durfte sich jeder Premierengast eine bayrische Lebensweisheit „aus dem Hut ziehen“. Die Kultur- und Spaßgesellschaft hat hierzu alte, bekannte und eher unbekannte bayrische Sprüche gesammelt und für seine Gäste niedergeschrieben.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei all unseren Premierengästen bedanken die uns durch Ihre Anwesenheit tatkräftig unterstützt haben und damit zu diesem gelungenen Abend beigetragen haben.
Das Spielfilmdebüt „Die Scheinheiligen“ von HFF-Absolvent Thomas Kronthalerdoch gehörte eindeutig zu den Publikumslieblingen des Filmfest München 2001. Die herrlich bayerische Bauernposse handelt von einer störrischen Greisin, die sich weigert, ihr Grundstück für eine Autobahn-Grillstation zu veräußern. Die freche Satire, die von ihren glaubwürdigen Charakteren und treffendem Wortwitz lebt, wird indes lediglich in südlichen Gefilden auf – dort allerdings – breites Interesse stoßen.
Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst, diesem Motto folgte auch der 34-jährige Regisseur Thomas Kronthaler, als er sich daran machte, die hitzige Debatte um das Für und Wider eines McDonalds-Restaurants am Irschenberg für ein Drehbuch aufzubereiten. In einer skurrilen Mischung aus Heimatfilm, Komödie und Western schildert er den klassischen Kampf von David gegen Goliath: Der Bürgermeister und seine getreuen Vasallen (Lehrer, Pfarrer, Polizei etc.) wollen ihre oberbayerischen Gemeinde „aufwerten“, in dem sie den Bau einer Grillstation samt eigenem Autobahnzubringer forcieren. Doch leider hat der profitsüchtige Politiker die Rechnung ohne die alte Bäuerin Magdalena Trenner (Maria Singer) gemacht. Diese denkt nämlich gar nicht daran, ihr Grundstück, das für das Vorhaben dringend benötigt wird, herzugeben. Gemeinsam mit dem Asylbewerber Theophile (Michael Emina) und dem sympathischen kriminellen Holzschnitzer Johannes (Johannes Demmel), der für den ansässigen Pfarrer eine wertvolle Marienfigur kopieren soll, setzt sie sich zur Wehr…
Gute Beobachtungsgabe, ein beschaulicher Erzählstil und auf den Punkt gebrachte Dialoge – das sind die Stärken von Kronthalers Regiedebüt, für das der gebürtige Erdinger auch das Drehbuch verfasste. Hierfür nutzt der Filmemacher, der die damaligen Ereignisse rund um den Irschenberg genauestens verfolgt haben muss, Insiderwissen, ohne dabei aber seine Protagonisten zu diffamieren. Zwar bekommen Gemeindeobrigkeit, Kirchenvolk und anderes konservatives Bürgertum ob deren Doppelmoral ordentlich ihr Fett weg, trotzdem zeugt Kronthalers Humor immer von der Liebe zu den Figuren, führen sie auch noch so Böses im Schilde. Dies gilt im Übrigen im umgekehrten Sinne auch für das Außenseiter-Trio, das durchaus nicht nur tugendhafte Eigenschaften besitzt.
Technisch sowohl schnörkellos wie makellos inszeniert und mit schönen Landschaftsaufnahmen von Kameramann Micki Stoiber bebildert, können und wollen „Die Scheinheiligen“ schon allein wegen ihrer regional begrenzten Thematik nur ein Nischenpublikum bedienen. Dieses aber wird voll auf seine Kosten kommen, schließlich werden hier Typen etabliert, die jedem schon einmal so oder so ähnlich über den Weg gelaufen sind. Und so nebenbei tritt der junge Filmemacher auch noch den Beweis an, dass man auch mit minimalem Budget (rund 200.000 Mark) und in nur 75 Minuten eine amüsante (bayerische) Geschichte erzählen kann, ohne dem Mainstream gehorchen oder in banales Bauerntheater abdriften zu müssen. (Quelle: kino.de)